Camping boomt. Seit Jahrzehnten ist Urlauben in freier Natur der Traum vieler Reisenden. Mit der Pandemie ist die Nachfrage noch weiter gestiegen. Das erkennst du unschwer an den Preisen für Wohnmobile, Wohnwägen und Campingplätze. Hier erfährst du, was sich mehr lohnt: ein Wohnmobil zu kaufen oder ein Wohnmobil zu mieten.
Wohnmobile kaufen oder mieten? Die verschiedenen Aspekte im Vergleich
Kosten
Ein neues, voll ausgestattetes Wohnmobil ist eine kostenaufwändige Sache. Das Fahrzeug ist um einiges teurer als ein normaler PKW. Bist du ein Bastler und möchtest selbst ein Fahrzeug ausbauen? Dann bedenke die Kosten, die auf dich zukommen: Du benötigst einen Schlafplatz für eine oder mehrere Personen. Du benötigst ein Gassystem, ein Wassersystem und im Winter die Möglichkeit zu heizen. Das Wohnmobil muss mit einer Stromversorgung ausgestattet sein. Du möchtest vielleicht einmal autark stehen und mit Solarenergie gut versorgt sein. Zu den Beschaffungskosten kommen die jährlichen Überprüfungskosten, die Versicherungskosten und die einmaligen Anmeldekosten.
Wenn du ein Wohnmobil mietest, bezahlst du einen Tagespreis oder bei längerer Vermietung einen Wochen- oder Monatspreis. Dieser ist bei einem längeren Urlaub vergleichsweise hoch. Der Mietpreis beinhaltet bei den meisten Mietverträgen alle Kosten.
Wohnmobile kaufen oder mieten macht jedoch keinen Unterschied, wenn es sich um Treibstoffkosten handelt: Die Kosten bleiben gleich.
Modell: Alter und Ausstattung
Wohnmobile kaufen oder mieten ist nicht das Gleiche, wenn es um das Modell des Fahrzeugs geht.
Welches Modell du kaufen kannst, hängt von deinem Budget ab. Gebrauchte Wohnmobile findest du von rund 5000 bis 50 000 Euro. Neue Wohnmobile kosten je nach Ausstattung rund 50 000 bis 100 000 Euro. Wenn du nicht beim Händler kaufst, trägst du ein privates Risiko. Und wenn du Pech hast, fährst du das gebrauchte Fahrzeug nur ein oder zwei Jahre. Hast du ein Modell gewählt und gekauft, musst du dich ihm anpassen. Ein Wohnmobil mit Alkoven kann nicht zu einem Van umgebaut werden und umgekehrt. Mit einem Alkoven hast du innen mehr Platz, doch bist du auf Straßen, Parkplätzen und Garagen eingeschränkter. Nachrüsten ist aufwändig: zusätzliche Sitzplätze, Schlafplätze, eine Dusche, ein WC, eine leistungsstärkere Versorgung etc. kosten.
Wenn du ein Wohnmobil mietest, bleibt dir das erspart. Du verbringst einen Urlaub mit einer bestimmten Fahrzeugkategorie und probierst diese erst einmal aus. Wenn dir etwas nicht passt, wählst du das nächste Mal eine größere oder kleinere, höhere oder niedrigere Kategorie. Allerdings hast du als Mieter kein Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht.
Erfahrung
Und was ist besser für Camping-Neulinge: Wohnmobile kaufen oder mieten?
Selbstverständlich entscheiden sich viele bei ihrem ersten Ausflug ein Wohnmobil zu mieten.
Sie bekommen nämlich eine Einweisung und testen zunächst, ob ihnen ein Campingurlaub gefällt. Dabei kommen sie auf allerhand Dinge, auf die sie achten müssen. Ein Wohnmobil muss man erst einmal „kennenlernen“. Gemietete Fahrzeuge sind im Normalfall voll versichert.
Wer ein Wohnmobil kauft, sollte schon ein gewisses Erfahrungsniveau besitzen. Schnell ist aufgrund mangelnder Erfahrung ein Schlauch abgefroren, die Versorgerbatterie entladen, das WC überfüllt oder ein Gashahn vergessen.
Pflege und Wartung
Wohnmobile kaufen oder mieten sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, wenn es um die Pflege und Wartung des Fahrzeugs geht.
Als Besitzer musst du vor, während und nach der Fahrt eine bestimmte Routine einhalten. Wasser muss gefüllt und entleert, die Batterie muss geladen, Tanks und WC gereinigt werden. Vor dem Winter müssen alle Schläuche und Behälter entleert und die Batterien ausgebaut werden (Frostgefahr und Gefahr der Tiefenentladung). Auch die regelmäßige Reinigung innen und außen ist nötig.
Wenn du ein Wohnmobil mietest, bekommst du das Fahrzeug in fahrbereitem, sauberem Zustand. Nach dem Urlaub gibst du es, so wie es ist, zurück (außer im Mietvertrag ist eine Reinigung ausdrücklich verlangt). Pflege und Wartung erfordern neben Zeit auch etwas handwerkliches Geschick.
Stellplatz
Nicht zu unterschätzen ist die Suche nach einem Stellplatz, wenn du ein Wohnmobil kaufen möchtest. Wohnmobile mit Alkoven sind hoch und passen nicht in eine Tiefgarage. Auch passen sie nicht unter ein Carport. Zudem sind sie meist mehr als 6 m lang. So steht das Wohnmobil – außer es handelt sich um einen Van – im Freien. Du bist nicht in der glücklichen Lage, Haus- und Grundbesitzer zu sein? Dann kommen die Kosten für den Stellplatz auf dich zu.
Wenn du ein Wohnmobil mietest, brauchst du dich nicht um einen Stellplatz zu kümmern. Du musst allerdings den Weg zum Vermieter auf dich nehmen, um das Fahrzeug abzuholen und zurückzubringen.
Wohnmobile kaufen oder mieten – Zusammenfassung
Fazit: Wohnmobile kaufen oder mieten – Was lohnt sich mehr?
Jeder lebt in einer bestimmten familiären Situation an einem bestimmten Ort. Und jeder hat andere Vorstellungen über den idealen Campingurlaub und die damit verbundenen Kosten. Deshalb lässt sich keine eindeutige Aussage treffen, was sich mehr lohnt. Die Entscheidung muss jeder für sich persönlich treffen. Die Argumente oben jedoch können nach reiflicher Abwägung von Vor- und Nachteilen bei der Entscheidung helfen.