Einfach da, wo es Dir gefällt, Dein Zelt aufschlagen und die Natur oder einen schönen Ausblick genießen. Das ist wildes Campen und das hat etwas von Freiheit und Abenteuer. Das ist so, wie Du Dir Deinen Urlaub vorstellst, oder? Immer dann, wenn Du außerhalb von Campingplätzen, Stellplätzen für Wohnwägen oder ähnlichen Einrichtungen übernachtest, ist das Wildcamping. Ganz egal, ob Du dazu ein Zelt, einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil benutzt. Selbst das Schlafen unter freiem Himmel gehört dazu. Das Biwakieren, also eine Übernachtung aus einem Notfall heraus, ist zwar internationales Recht, aber Du solltest dies nicht missbrauchen. Es ist in erster Linie für Bergregionen gedacht, in denen Du in diesem Fall vom schlechten Wetter überrascht wirst, den Weg verfehlst oder Dich verletzt hast.
Vor- und Nachteile von Wildcamping in Portugal
Es gibt zahlreiche Vorteile und einige Nachteile, wenn du dich für wildcamping entscheidest.
Vorteile
- Du suchst Dir selbst den Ort aus, der Dir gefällt
- Du bist nicht an irgendwelche Vorschriften gebunden, die Du befolgen musst
- Hörst nicht das Krakeele von Nachbarn, die einen feuchtfröhlichen Abend am Lagerfeuer haben und auch nicht das Schnarchen aus dem Nachbarzelt
- Gerade für sehr junge Leute wichtig: Du sparst Geld!
- Außerdem kannst Du mit Sicherheit besser die wilde Natur beobachten
Nachteile
- Du hast keinerlei sanitäre Einrichtungen, meist nicht einmal Wasser
- Dein Essen musst Du mitnehmen und wenn Du zu Fuß unterwegs bist, hast Du das Gewicht von Wasser und Essen, mindestens einen Topf und Kocher zu tragen
- Du musst auch aufpassen, dass Du nicht erwischt wirst und Strafe zahlen musst.
Wildcamping in Portugal
In Portugal, wie in Italien auch, ist das wilde Camping wieder erlaubt. In der portugiesischen Straßenverkehrsordnung heißt es in den Artikeln 48 und 50-A: „Übernachtungen sind bis zu einer Höchstdauer von 48 Stunden in derselben Gemeinde erlaubt, jedoch in Gebieten des Natura-2000-Netzes und in Schutzgebieten verboten. Übernachtungen sind zwischen 21:00 und 7:00 Uhr erlaubt“.
Die Nichteinhaltung des Gesetzes ist mit einer Geldstrafe von 30 € bis zu 600 € geahndet worden. Auf den autonomen Inseln wie Madeira oder den Azoren gelten die allgemeinen portugiesischen Gesetze, vor allem wenn man beim Anzünden eines Feuers erwischt wird, können die Strafen hoch sein. Jedes Jahr brennen in Portugal Wälder durch unkontrollierte Brände.
Wie vermeidet man es, Aufmerksamkeit zu erregen?
Hier sind einige Tipps, um nicht aufzufallen:
- Halten dich an die Regeln – wir wollen keine Bußgelder im Urlaub!
- Respektiere Rastplätze.
- Übe eine gute Philosophie. Respektiere die Natur und die Menschen um dich herum.
- Lege kein Feuer, wo es nicht erlaubt ist, und hinterlasse keinen Müll.
- Wenn du keine Toilette in deinem Auto hast, solltest du deine Geschenke an die Natur gut vergraben. Wenn du eine eigene Toilette hast, entleere diese von Zeit zu Zeit auf den offiziellen Stellplätzen, das ist nicht teuer.
Eines musst Du jedoch ganz strikt meiden: Schutzgebiete und Naturparks. Nicht nur wegen der hohen Strafen, sondern vor allem wegen der Auswirkungen auf die Natur. Ein Camper allein richtet vielleicht keinen oder nur wenig Schaden an, aber ist es einmal toleriert, kommen schnell immer mehr.
Alternativen zum widen campen
In Portugal sind Campingplätze und Stellplätze für Wohnwagen eine weitere Alternative zum Lire-Camping. Die Stellplätze für Wohnwagen sind nicht sehr unterschiedlich, da sie alle über Wasser, Strom und Toiletten verfügen.
Die Wohnwagen-Stellplätze geben Wasser und Strom und bieten mindestens Toiletten. Bei den Campingplätzen gibt es Unterschiede. Es werden große komfortable Plätze angeboten. Es gibt aber auch sehr viele kleine und naturnahe Campingplätze, die nur das Allernötigste bieten und daher auch sehr kostengünstig sind. Es gibt sogar Plätze für Wohnmobile, die kostenlos sind. Trotzdem bekommt dort Jeder frisches Wasser und kann die Toilette und den Müll entleeren. Das sind Plätze, die auf Initiative der örtlichen Gemeinden gepflegt werden wie beispielsweise in Praia de Lavos.
Besonderheiten einzelner Regionen
Die Algarve im Süden Portugals ist ganz besonders bei Touristen gefragt. Für ein wildes Camping ist dieses Gebiet schon deshalb wenig geeignet. Auch rund um die Hauptstadt Lissabon wuselt es meist von Touristen.
Dagegen sind der Norden und einige der portugiesischen Inseln in weiten Flächen beinahe unbewohnt. In den Bergen und Weinregionen im nördlichen Portugal findest Du wunderschöne Natur und am Meer gibt es noch einsame Strände. Sogar an beliebten Surfstellen drückt die Polizei in der Nebensaison gern die Augen zu und auch Supermärkte und Tagesbars haben nichts gegen zuverlässige Kundschaft auszusetzen. In Peniche, einer ovalen Halbinsel etwa 100 km nördlich von Lissabon, ist das so. Dort gibt es am Rande der Ortschaft einen befestigten Stellplatz. Daneben hat ein Supermarkt Wasserstellen eingerichtet und eine Waschmaschine mit Trockner aufgestellt. Wer bei ihm einkauft, darf auch waschen und Wasser entnehmen.
Die Inselgruppe der Azoren bietet eine wunderschöne Natur mit vulkanischen Bergen, Kratern, riesigen Kraterseen, Grasflächen und Wald- und Strauchlandschaften, die in weiten Flächen kaum oder gar nicht bewohnt sind. Hier kommst Du allerdings mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil nicht weit und auch die An- und Abreise könnte nicht mit dem Flugzeug erfolgen. Für Wanderungen oder Radtouren ist diese Landschaft jedoch hervorragend geeignet. Das Klima ist hier zudem das ganze Jahr über mild, wenn auch sehr feucht.
Madeira und die kleinere Nachbarinsel Porto Santo sind wunderschöne Inseln, die sich ebenfalls hervorragend zum mehrtägigen Wandern eignen. Auf den Levadas, ehemaligen Wasserrinnen, die noch von den Mauren angelegt wurden, kommst Du in viele Gegenden ausschließlich zu Fuß. Dies passiert weitgehend abseits der Touristengegenden und so musst Du auch kaum Sorge haben, für wildes Camping bestraft zu werden.
Fazit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu parken und zu übernachten. Informiere dich gut über die gewünschten Stellplätze und befolge deren Regeln. Und denke daran, die Natur und die Menschen zu respektieren. Auf diese Weise kannst du die einzigartige Natur genießen, genauso wie einzigartige und freundliche Menschen treffen, auch beim freien Zelten.
P.S. Bei Campstar findest Du immer das passende Wohmmobil zum mieten in Portugal.
1 Kommentare
Ein sehr schön und zutreffend geschriebener Artikel.
Wir sind selbst gerade im Bulli von Faro nach Peniche und zurück unterwegs. Jede 3. Nacht suchen wir einen Camping Platz auf, aber nur der warmen Duschen zuliebe. Wildcampen eher an kleineren Spots und fragen meist andere, portugiesische Wildcamper wie es mit der Polizei ausschaut.
Das Erlebnis ist einzigartig und nur zu empfehlen.